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Warum es immer mehr Eigenbedarfsanmeldungen gibt

Warum es immer mehr Eigenbedarfsanmeldung gibt

Für Mieter gibt es keine schlimmere Nachricht als die Eigenbedarfskündigung. Zum einen ist man seine Wohnung los, zum anderen muss man wieder eine neue Wohnung finden oder eine Wohnung mit einem Kredit finanzieren und vielleicht eine neue Hausratsversicherung abschließen. Und wir wissen alle, wie die aktuelle Wohnsituation in Deutschland aussieht.

Die Ursache der häufigen Eigenbedarfsanmeldungen

Auch Eigenbedarfsanmeldungen resultieren aus dem derzeitig angespannten Wohnungsmarkt in Deutschland. Rudolf Stürzer vom Eigentümerverband „Haus und Grund München“ sagte: „Die Angehörigen der Besitzer haben sich vor 20 Jahren, wenn sie einen eigenen Hausstand gründen wollten, einfach eine Wohnung gemietet. Das geht heute nicht mehr. […] Deshalb klopfen sie immer öfter beim Papa oder beim Onkel an. Du hast doch eine Wohnung, könntest du die nicht freimachen? Und dann folgt eben die Eigenbedarfskündigung.“

Das Problem an der Sache: es entsteht ein Teufelskreislauf. Durch Eigenbedarfskündigungen gibt es mehr Leute, die nach einer Wohnung suchen. Dadurch kommen auf eine Wohnung mehr Suchende, was wieder dazu führt, das Angehörige von Wohnungsbesitzern um Eigenbedarfsanmeldungen bitten.

Die Eigenbedarfskündigung wird schwieriger

Viele Eigenbedarfskündigungen stehen unter dem Verdacht, nur vorgeschoben zu sein. Die Wohnung soll beispielsweise frei werden, damit sie für viel Geld (mehr als bei der Vermietung) als Monteurwohnung angeboten werden kann. In diesem Fall steht dem Mieter eventuell ein Schadensersatz zu. Der Vermieter muss den genauen Grund für den Eigenbedarf und die Kündigung des Mieters angeben.

In zwei Fällen hat der Bundesgerichtshof nun die Hürden für eine Eigenbedarfskündigung aufgehoben. Die Richter forderten, dass Sachverständige stärker eingebunden werden. Allein diese Entscheidung führt dazu, dass der ganze Prozess rund um Eigenbedarfskündigungen länger dauern wird.

Der BGH fordert, dass ab jetzt genauer geprüft wird, ob die Wohnung auch wirklich für die eigene Nutzung benötigt wird. Ebenfalls soll überprüft werden, ob der Person überhaupt gekündigt werden darf (ist ein Umzug mit allem drum und dran mit dem aktuellen gesundheitlichen Zustand der Person vereinbar?).

Vermieter dürfen eine Wohnung nur für folgende Personen kündigen:

 

Betroffene berichten

Florian Falter, seit zwölf Jahren im Münchner Stadtteil Giesing lebend, wurde im Mai letzten Jahres wegen Eigenbedarfs gekündigt. In diesem Wohnhaus wurde nach einem Eigentümerwechsel noch zwei weiteren Mietern gekündigt, die bereits ausgezogen sind. „Die Türen standen immer offen, die Kinder sind wie Geschwister aufgewachsen“, trauert Florian Falterer der Bilderbuchnachbarschaft nach. Obwohl dieses Idyll mittlerweile schon Geschichte ist, möchte er trotzdem noch nicht aufgeben und rechtlich gegen den Vermieter vorgehen.

Auch Sabine, ebenfalls aus München, hat gegen die Eigenbedarfskündigung ihres Vermieters Widerspruch eingelegt, weil sie bezweifelt, dass dessen Tochter dort tatsächlich einziehen wird. Sie habe im Internet nämlich gefunden, dass der Vermieter Wohnungen inseriert, die sich gezielt an Monteure richten. „Ich habe auch sehr große Angst, weil ich nicht weiß, was passiert. Ich weiß nicht, wo ich hin soll. Ich habe Angst, auf der Straße zu sitzen.“ Eine Wohnung kostenfrei zu verkaufen, ist einfach, eine zu finden, unfassbar schwer.

Wie finde ich schnell eine neue Wohnung?

Ist Eure Eigenbedarfskündigung wirksam, bleibt Euch nur noch die Schnelle Suche nach einem neuen Heim. Hierfür gibt es zum einen eine Suchanzeige, mit der Ihr genaue Angaben zu Eurerkünftigen Wohnung oder Eurem Haus machen könnt. Diese Anzeige erscheint auf dem 1A-Immobilienmarkt.de und hat mehrere Laufzeiten. Des Weiteren empfehlen wir Euch an Vermieter weiter, die sich dann bei Euch melden können. Eine andere Möglichkeit ist ein Suchauftrag, durch den wir Euch wunschgemäß regelmäßig Immobilienangebote zusenden.

Fazit: Eine Eigenbedarfskündigung ist nie schön. Daher ist es umso besser, dass zumindest die Gesetzeslage verschärft wird und man als Mieter ein wenig mehr davor geschützt ist.